Veröffentlicht im Oktober im The American Journal of the Medical Sciences
Mastzellaktivierungssyndrom & GLP-1-Rezeptoragonisten
Das Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) ist eine komplexe Erkrankung, bei der Mastzellen inadäquat aktiviert werden. Die Symptome sind sehr vielfältig, da zahlreiche Gene und Botenstoffe beteiligt sind. Dies kann zu chronischen und systemischen Entzündungen, Allergien oder Gewebeschäden führen.
Neue Hoffnung: GLP-1-Rezeptoragonisten (GLP-1RAs), bereits bekannt aus der Behandlung von Typ-2-Diabetes, Adipositas und Schlafapnoe, können auch Mastzellen beeinflussen. Erste zufällige Beobachtungen zeigten Verbesserungen bei MCAS, jetzt erstmals in einer Fallserie untersucht.
Ergebnisse der Fallserie:
47 Patientinnen und Patienten (Durchschnittsalter 39 Jahre, 89 % Frauen)
89 % zeigten klinische Verbesserungen bei verschiedenen MCAS-Symptomen durch GLP-1Ras
Details:
89 % der Patientinnen und Patienten berichteten von spürbaren Verbesserungen – oft schon innerhalb von Tagen bis zwei Wochen
93 % verloren zusätzlich Gewicht (durchschnittlich 10,6 %)
Verbesserungen beobachtet bei:
- Müdigkeit & „Gehirnnebel“
- Verdauungsproblemen
- Haut- und Allergiesymptomen
- Herz-Kreislauf- und neurologischen Beschwerden
- Schlafstörungen
Limitationen:
- Retrospektive Studie ohne Kontrollgruppe
- Kleine Stichprobe (n=47)
- Off-Label-Verwendung & hohe Kosten
- Langzeiteffekte noch unklar
Ausblick:
GLP-1RAs könnten ein vielversprechender Therapieansatz für MCAS sein. Weitere randomisierte, kontrollierte Studien sind notwendig, um Wirksamkeit und optimale Dosierung zu prüfen.
Autorenschaft:
Lawrence B. Afrin, M.D.a, Leonard B. Weinstock, M.D.b, Tania T. Dempsey, M.D.c, Katja Aschenbrenner, M.D.d, Svetlana Blitshteyn, M.D.e, Jill R. Schofield, M.D.f
Hier geht es zum ganzen Artikel: https://www.amjmedsci.com/article/S0002-9629(25)01106-1/fulltext
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